Was jeder über professionelle Übersetzungen nicht weiß (aber wissen sollte)

Die Übersetzung ist ein Schattenberuf: Man bemerkt sie fast nie, aber ohne sie hätten Sie keine Chance, die Bedienungsanleitung Ihrer Kaffeemaschine zu verstehen oder eine ausländische Serie zu genießen. Sie ist überall: Apps, Serien, Gebrauchsanweisungen, Menüs... und doch vergessen wir sie.
Übersetzen ist nicht nur das Jonglieren mit Worten: Es ist ein Know-how, eine Kunst, die von Fachleuten im Hintergrund - den Übersetzern - ausgeführt wird, die Rohtexte in klare, passende und natürliche Botschaften umwandeln.
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Inhaltsverzeichnis
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Die Hintergründe einer erfolgreichen Übersetzung
Bevor eine Übersetzung in Ihre Mailbox gelangt, durchläuft sie :
- Übersetzung,
- Terminologiesuche (das richtige Wort finden),
- Post-Editing,
- Korrekturlesen,
- Qualitätssicherung,
- Layouting,
- Lieferung.
Übersetzer verfügen über CAT-Tools (Trados Studio, MemoQ, SmartCat...), die Texte segmentieren, Translation Memories speichern und Begriffe vorschlagen. Diese Software hilft, ersetzt aber niemals die Expertise.
Teamarbeit
Entgegen dem Klischee lebt der Übersetzer nicht allein in einer Hütte mit einem Wörterbuch und einer Katze (zumindest nicht alle).
Eine qualitativ hochwertige Übersetzung beinhaltet oft:
- Fachübersetzer,
- Korrekturleser, der Missverständnisse bereinigt (Blutdruck ≠ Blutdruckabfall, was die Diagnose ein wenig ändert),
- Ein Post-Editor, der die Stolperfallen der Maschine ausbügelt – damit aus pain office nicht ‚Schmerzbüro‘ wird.
- Layouter bzw. Grafiker, um den Text in das richtige Format zu bringen,
- Projektmanager, die das Ganze orchestrieren.
Künstliche Intelligenz: Verbündeter oder Falle?
Die KI kann einen Entwurf schnell erstellen, aber ohne menschliches Eingreifen kann das Ergebnis fehlerhaft, falsch oder sogar unverständlich sein. KI ist wie ein brillanter, aber ungeschickter Praktikant: nützlich, aber zu beaufsichtigen.
Lokalisierung: Anpassen, nicht nur übersetzen
Lokalisierung ist die Anpassung eines Textes an eine bestimmte Kultur. Mit Spaniern spricht man anders als mit Mexikanern, auch wenn die Sprache die gleiche ist.
Beispiel:
In Frankreich : Toy Story.
In Kanada: Histoire de jouets.
Die gleiche Logik gilt für Werbung, Slogans oder Beipackzettel: Die Vermeidung von Ungeschicklichkeiten und kulturellen Fehltritten ist von entscheidender Bedeutung.
Verstehen Sie Spaß?
Die Lokalisierung eines scherzhaften Textes ist eine der großen Herausforderungen des Übersetzerberufs. Was in Berlin ein Lachen auslöst, kann in Zürich Stirnrunzeln auslösen. Idiomatische Ausdrücke erfordern Kreativität: „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt!“. Die meisten von Ihnen werden diesen kulturellen Satz in Deutschland kennen, aber es kann sein, dass Schweizer und Österreicher noch nie davon gehört haben. Dies ist besonders herausfordernd für die Übersetzer, die diese Anspielung lokalisieren müssen.
Wenn die Lokalisierung die Botschaft rettet
Einige echte Perlen:
- „Giftladen“ ist eine wörtliche Übersetzung von „Giftshop“, obwohl es sich hierbei lediglich um ein Geschenkeladen bezieht.
- „Public viewing“: In Deutschland seit der Fußball-WM 2006 positiv mit dem gemeinsamen Schauen von Spielen auf Großleinwänden verbunden, bedeutet es im Englischen „öffentliche Aufbahrung eines Verstorbenen“. Wer also in London ein „Public Viewing“ ankündigt, sorgt schnell für irritierte Gesichter.
Fazit
Professionelle Übersetzung heißt, eine Botschaft zu übertragen, ohne sie zu verfälschen – stets im Einklang mit Tonfall, Kontext und Kultur.
Sie verlangt Präzision, Feingefühl, Kreativität und Teamarbeit, unterstützt von Technologie und geleitet von Menschen. Wenn Sie das nächste Mal einen klaren und natürlichen Text lesen, denken Sie an die Übersetzer, Lektoren, Terminologen und Projektmanager, die sich die Haare gerauft haben, damit Ihnen alles einfach erscheint und idiomatisch korrekt ist.
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