Was ist aus dem Esperanto geworden? Wird es übersetzt?

Esperanto ist eine internationale Sprache, die von Dr. L. L. Zamenhof (1859-1917) geschaffen wurde. Die Idee, die ihn leitete, war, dass Menschen aller Kulturen sich besser verständigen und verstehen können durch eine reiche und klare Sprache, die leicht zu erlernen ist.
Auf diese Weise verfolgte Zamenhof auch humanistische Ziele. Als Augenzeuge der Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen in seiner Stadt (Białystok, im heutigen Polen) sah er die Notwendigkeit, dass Menschen sich alle als Brüder betrachten sollten. So war eine gemeinsame Sprache wie Esperanto ein Instrument für den Frieden zwischen den Völkern.
Esperanto hat mit dem Aufkommen des Internets eine bemerkenswerte Wiederbelebung erfahren, wie die BBC in einem Artikel von 2018 über das neu gefundene Leben von Esperanto im Internet erklärt.
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1. Die Vorteile von Esperanto
Esperanto ist eine konstruierte Sprache, aber sie ist leicht zu erlernen, unabhängig von unseren sprachlichen Vorkenntnissen.
Daher ist Esperanto:
- Reich: Esperanto ist so reich wie jede Nationalsprache (und manchmal sogar mehr, da die Art und Weise, wie es konstruiert ist, beliebig viele Erweiterungen erlaubt).
- Klar: Jeder Buchstabe (insgesamt 28 Buchstaben) entspricht einem einzigen Laut und umgekehrt, sodass es keine (oder sehr wenige) orthografischen Schwierigkeiten gibt.
- Zweifellos leicht zu erlernen, da es eine regelmäßige Sprache ohne Ausnahmen ist.
- Schnell zu beherrschen: Die wesentlichen Grammatikregeln (16 Regeln) können in sehr kurzer Zeit auswendig gelernt werden (es heißt, Tolstoi habe Esperanto in einer Stunde gelernt!).
- Neutral: Verschiedene bekannte Unternehmen haben einen Namen in Esperanto gewählt wegen seines neutralen und modernen Charakters (Norda Stelo, Akvo, etc.).
Die Einfachheit der Sprache zeigt sich besonders in den Verb-Endungen: Alle Verben im Präsens enden auf „as“, in der Vergangenheit auf „is“, in der Zukunft auf „os“, etc.
2. Esperanto hat die Prüfungen bestanden
Es stimmt, dass Esperanto sich nicht so entwickelt hat, wie man es anfangs erhofft hatte. Es gibt jedoch viele mildernde Umstände (Esperantisten wurden von Diktaturen verfolgt und dezimiert, Vorurteile gegenüber einer angeblich künstlichen Sprache, verschiedene Widerstände, fehlende finanzielle Unterstützung...).
Dennoch, nach mehr als 130 Jahren Existenz, ist Esperanto immer noch da und entwickelt sich weiter, anerkannt von offiziellen Organisationen wie der UNESCO und, in geringerem Maße, von der Europäischen Union.
Heute gibt es Millionen von Esperanto-Sprechern in allen Ecken der Welt, die die Ideale der Brüderlichkeit zwischen den Völkern weitertragen. Diese profitieren von den neuen Kommunikationskanälen: Das Internet hat ein erneutes Interesse an der Sprache geweckt.
3. Kulturelle Bedeutung von Esperanto
Esperanto ist, entgegen der Vorstellung, eine Sprache mit einer umfangreichen Literatur. Es umfasst Tausende von übersetzten und originalen Werken, zahlreiche Veröffentlichungen in Printmedien, die weltweit herausgegeben werden, und mehrere Bibliotheken bieten Werke zur Ausleihe oder zur Einsicht an (wie die Nationalbibliothek in Wien, Österreich, oder die in La Chaux-de-Fonds, Schweiz).
Es gibt viele Radioprogramme und eine wachsende Anzahl von Internetseiten in dieser Sprache. Allein der Suchbegriff „esperanto“ (ohne Akzent) erzeugt etwa 240 Millionen Ergebnisse bei Google.
Die Online-Enzyklopädie Wikipedia, die auf Esperanto Vikipedio genannt wird, hat bis heute etwa 300.000 Artikel: Das ist eine sehr große Zahl im Vergleich zu anderen Sprachen mit Millionen von Muttersprachlern, die jedoch nur über ein paar Hundert Seiten verfügen.
Wussten Sie...? Charlie Chaplin, der sich für Esperanto interessierte, entschied sich, die Schilder des jüdischen Ghettos in seinem Film „Der Diktator“ in dieser neutralen Sprache zu schreiben.
4. Übersetzung und Esperanto
Wenn jeder Esperanto sprechen würde, bräuchten wir natürlich keine Übersetzer. Aber vielleicht wäre die Welt, wie Zamenhof es sich vorstellte, ein friedlicherer Ort.
Dennoch ist Esperanto eine der Sprachen, die in den wichtigsten kostenlosen Online-Übersetzungstools wie Google Translation enthalten sind.
Es ist nicht unmöglich, dass Esperanto in Zukunft eine Anforderung in einer Übersetzungsagentur wird, obwohl es derzeit kaum offizielle und kommerzielle Dokumente gibt.
Trotz der Vorherrschaft des Englischen in den internationalen Beziehungen, hat Esperanto, ohne ein ernstzunehmendes Äquivalent, Millionen von Anhängern. Es profitiert auch von der Anerkennung durch verschiedene internationale Organisationen und hat einem besonderen Platz in der digitalen Welt.
Das sind Gründe genug, sich nicht nur weiterhin dafür zu interessieren, sondern ihm auch einen bedeutenderen Platz im Bereich der professionellen Übersetzung einzuräumen.
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Blog-Schriftstellerin und Community Managerin mit besonderem Interesse für Multikulturalität und sprachlicher Vielfalt. Sie kommt ursprünglich aus Venezuela, reiste und lebte jedoch ständig an anderen Orten, wie Frankreich, Deutschland, Kamerun und Spanien, wo sie ihre interkulturellen Erfahrungen auf das Papier brachte.
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