Wie man inklusive Sprache übersetzt

Warum inklusive Sprache in der Kommunikation entscheidend ist
Inklusive Sprache macht Vielfalt nicht nur sichtbar, sie formt auch, wie wir die Welt wahrnehmen. Sie vermeidet Stereotype und ermöglicht eine gleichberechtigte, respektvolle Kommunikation – unerlässlich in einer Zeit sozialer Sensibilität, kultureller Vielfalt und globalem Marketing. Die Theorie des sprachlichen Relativismus geht davon aus, dass Sprache unser Denken und Handeln prägt. Wenn es um Pronomen geht, wir im Englischen zum Beispiel das Neutrum „they“ verwendet, um eine Person zu bezeichnen, deren Geschlecht unbekannt oder nicht binär ist. Auch das schwedische Pronomen „hen“ ermöglicht es, sich auf eine Person zu beziehen, ohne ihr Geschlecht zu erwähnen. Diese sprachlichen Praktiken verleihen dem Konzept von Geschlechtsidentität sprachlichen Ausdruck. Ein Verständnis davon wäre ohne die entsprechenden Begriffe kaum möglich. Für viele Menschen, die sich nicht persönlich mit dem Thema auseinandersetzen müssen, bleibt Geschlechtsidentität ein vages Konzept. Die Existenz von Begriffen, die Geschlechtsidentität benennen, verleiht ihr Bedeutung und verankert diese soziale Realität im kollektiven Bewusstsein. Inklusive Sprache ist daher nicht nur ein Ausdruck des Respekts gegenüber Vielfalt, sondern auch ein Mittel, um Reflexion und Toleranz gegenüber Lebensrealitäten zu fördern, die in der heutigen Gesellschaft an Bedeutung gewonnen haben.
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Inhaltsverzeichnis
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- Warum inklusive Sprache in der Kommunikation entscheidend ist
- Besondere Herausforderungen bei der inklusiven Übersetzung
- Übersetzung der Geschlechtsneutralität: eine technische und ethische Herausforderung
- Grenzen und Kontroversen um inklusives Schreiben
- Warum sollten Sie eine Übersetzungsagentur beauftragen, die sich auf inklusive Kommunikation spezialisiert hat?
Besondere Herausforderungen bei der inklusiven Übersetzung
Einige Sprachen, wie z. B. Finnisch, haben kein grammatikalisches Geschlecht. Dies erleichtert einen inklusiven Sprachgebrauch, da es nicht notwendig ist, die Wörter je nach Geschlecht des Sprechers anzupassen. Im Gegensatz dazu erfordert beispielsweise das Deutsche gezielte Anpassungen, wenn inklusive Formulierungen angestrebt werden.
Daher ist der Einsatz maschineller Übersetzungsplattformen im Hinblick auf inklusive Sprache nicht zu empfehlen. Tatsächlich arbeiten sie mit vorgeprägten Sprachmustern und neigen dazu, Geschlechterstereotype zu reproduzieren. So wird das englische Wort „nurse“ häufig automatisch mit Krankenschwester übersetzt – selbst ohne geschlechtsspezifischen Kontext. Der Übersetzer übernimmt damit unreflektiert das Stereotyp, dass es sich um einen typischen Frauenberuf handelt.
Nicht zuletzt erschwert auch das Fehlen einheitlicher Standards die Übersetzung in eine inklusive Sprache. Die Konventionen sind von Land zu Land und von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich. Für die Übersetzung solcher Texte ist ein tiefes Verständnis der kulturellen Kontexte sowie der jeweiligen Regeln zur inklusiven Sprache in beiden Sprachen unerlässlich.
Übersetzung der Geschlechtsneutralität: eine technische und ethische Herausforderung
In einer Welt, in der Sprachen das Denken strukturieren und soziale Repräsentationen formen, ist die Übersetzung von Geschlechtsneutralität keine rein sprachliche Übung. Dies ist sowohl eine technische Herausforderung, denn nicht alle grammatikalischen Systeme verfügen über die gleichen Instrumente, um Neutralität auszudrücken, als auch eine ethische, denn es geht darum, Identitäten zu respektieren und gleichzeitig die Klarheit der Botschaft zu bewahren. Zwischen kulturellen Widerständen, den Besonderheiten der Zielsprache und der Treue zum Original wird die Übersetzung zu einer anspruchsvollen Gratwanderung – auch wenn es verschiedene Techniken zur Umsetzung gibt:
- Transkreation: Sie besteht darin, eine Botschaft anzupassen, anstatt sie Wort für Wort zu übersetzen, wobei ihre Zweck, ihr Ton und ihre kulturelle Dimension erhalten bleiben. Um diesen Prozess im Kontext inklusiver Sprache zu veranschaulichen, sollte das englische Wort „student“ nicht mit dem geschlechtsspezifischen Student/in, sondern mit dem neutralen Studierende übersetzt werden – ein Begriff, der alle Geschlechter einschließt.
- Sprachliche Techniken: Es gibt verschiedene Techniken, um inklusive Sprache zu verwenden. Neutrale Pronomen sind Pronomen, die kein grammatikalisches Geschlecht angeben, wie „ich“ oder „du“. „Xier“ und „sier“ sind geschlechtsneutrale Pronomen für die dritt Person, in der deutschen Sprache, die als Alternative zu „er“ und „sie“ verwendet werden können, um nicht-binäre oder genderfluide Personen anzusprechen. Im Plural kann in der Formulierung „Lass uns tun, was sie wollen“ das Pronomen „sie“ beibehalten werden, da es im Deutschen bereits geschlechtsübergreifend verwendet wird; eine Lösung, die je nach Kontext als geschlechtsneutral verstanden werden kann. Die bewusste Entscheidung, im Plural bei sie“ zu bleiben, verdeutlicht, dass es in der inklusiven Sprache nicht immer um neue Formen geht, sondern oft um ein neues sprachliches Bewusstsein für bestehende Strukturen. Eine weitere Möglichkeit, die geschlechtsspezifische Benennung zu vermeiden, ist die syntaktische Neutralisierung, d. h. das Ersetzen eines geschlechtsmarkierten Substantivs durch ein kollektives oder abstraktes Substantiv. Statt „die Wähler“ könnten wir zum Beispiel „die Wählerschaft“ nutzen, was geschlechtsneutral ist.
- Doppelnennung: Diese Technik besteht darin, alle Geschlechter in die Formulierung einzubeziehen. Auf diese Weise können wir das Substantiv mit beiden Geschlechtsformen und sogar mit einer dritten nicht-binären Form duplizieren. Zum Beispiel könnten wir statt „Leser“ auch „Leserinnen und Leser“ sagen, obwohl die gewählte Reihenfolge immer noch eine Abweichung darstellt, weil sie eine Hierarchie der Genres suggeriert. Im Deutschen gibt es auch verkürzte Schreibweisen, die beide Geschlechter sichtbar machen – etwa durch den Doppelpunkt (Leser:innen) oder das Gendersternchen (Leser*innen). Die dabei entstehende Sprechpause soll über das binäre Geschlechtersystem hinausweisen und alle Geschlechtsidentitäten einschließen.
Grenzen und Kontroversen um inklusives Schreiben
Nicht jeder ist für inklusives Schreiben. Viele Menschen haben Vorbehalte gegen seine Verwendung. Einer der Kritikpunkte ist die mangelnde Lesbarkeit. Das Einfügen zusätzlicher Partikeln oder Wörter zur Herstellung sprachlicher Inklusivität kann Texte mitunter sperrig machen, und die damit einhergehende neue Typografie erschwert gelegentlich das flüssige Lesen und Verstehen. Wenn inklusive Sprache ungeschickt eingesetzt wird, leidet oft der sprachliche Fluss des Textes unmittelbar darunter.
Darüber hinaus würde die offizielle Einführung inklusiver Sprache eine umfassende sprachliche Umstrukturierung erfordern – einschließlich Änderungen grammatischer Regeln im Bereich von Genus, Kongruenz, Syntax und Typografie. Dies hätte weitreichende kulturelle und wirtschaftliche Folgen, sowohl für Erwachsene, die mit der bestehenden Sprachform aufgewachsen sind und Veränderungen oft ablehnen, als auch für die sprachliche Sozialisation jüngerer Generationen. In der Tat sollten alle bestehenden Handbücher, Ressourcen und pädagogischen Strategien überprüft werden. Diese Umstellung würde daher sowohl eine massive Sensibilisierungskampagne als auch eine enorme finanzielle Investition erfordern.
Andererseits sind auch einige öffentliche Institutionen zurückhaltend bei der Verwendung. Der Duden Verlag hat 2023 sogar ein Buch mit dem Titel "GENDERN - Einfach können“ heraus gebracht, jedoch spiegelt sich das richtige Gendern noch nicht in allen Bevölkerungsgruppen wieder. Und auch wenn sprachliche Institutionen eher als Orientierung denn als Instanz für richtig oder falsch fungieren sollten, beeinflussen ihre Entscheidungen dennoch die öffentliche Wahrnehmung und das Tempo des sprachlichen Wandels.
Und schließlich variiert die Umsetzung inklusiver Sprache stark zwischen verschiedenen Berufsgruppen, regionalen Sprachvarianten und sprachlichen Registern. Diese Unterschiede machen es schwierig, von einer Sprache in eine andere zu übersetzen, wenn sie nicht die gleichen Standards für inklusives Schreiben haben. All diese Aspekte zeigen, wie wichtig es für Übersetzungsprofis ist, ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit mitzubringen; sowohl in sprachlicher Hinsicht als auch im Umgang mit kulturellen Nuancen.
Warum sollten Sie eine Übersetzungsagentur beauftragen, die sich auf inklusive Kommunikation spezialisiert hat?
Die Inanspruchnahme einer auf inklusive Kommunikation spezialisierten Agentur hat mehrere wichtige Vorteile. Erstens sorgt das Team für sprachliche und kulturelle Konformität, indem es ungeschickte Formulierungen oder ungewollt diskriminierende Botschaften vermeidet. Das Fachwissen dieser Agenturen gewährleistet auch die Wahl von Sprachstrategien, die an ein bestimmtes Publikum angepasst sind und eine präzisere und repräsentativere Kommunikation ermöglichen.
Eine Agentur, die sich auf inklusives Schreiben spezialisiert hat, geht noch einen Schritt weiter und bietet Übersetzungen von Texten an, die auf den Prinzipien der Gleichberechtigung und der Sichtbarkeit verschiedener Identitäten basieren. Eine spezialisierte Agentur arbeitet mit gezielten Instrumenten und Methoden – etwa Audits bestehender Texte, inklusiven Redaktionsleitlinien, speziellen Schulungen für Redaktionsteams sowie technologischen Hilfsmitteln wie automatischen Konvertern (z. B. Inclus), um Inhalte an verschiedene inklusive Schreibstile anzupassen – etwa durch neutrale Pronomen,Doppelnennung, Splitting oder epikene Substantive. Sie hilft auch dabei, amtliche Dokumente, Marketingmaterial und Webinhalte in inklusiven Versionen zu verfassen und sicherzustellen, dass sie lesbar und zugänglich bleiben.
Auf strategischer Ebene schließlich trägt ein inklusive Ansatz dazu bei, das Markenimage zu stärken und Werte wie Offenheit, Respekt und soziales Engagement zu vermitteln. Dies ermöglicht es Unternehmen, sich verantwortungsvoll und aufmerksam gegenüber den aktuellen Herausforderungen von Vielfalt und Inklusion zu positionieren.
Die Anpassung der inklusiven Sprache an andere Sprachen ist viel mehr als eine Frage der Form : es ist eine strategische, ethische und technische Veranwortung. Durch die Kombination von sprachlicher Anpassung, kultureller Sensibilität und Fachwissen sorgt eine spezialisierte Agentur für eine klare, umfassende und wirkungsvolle Botschaft. Kontaktieren Sie uns für weitere Informationen über unsere Übersetzungsdienste und unser Übersetzungsbüro.
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Assistant marketing chez Abroadlink, Djobdi SAÏDOU est actuellement en deuxième année de Master Langues Étrangères Affaires Internationales à l'Université de Lorraine. Il est également titulaire d'une licence de langues étrangères appliquées.
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